Gehämmertes 14 Karat Goldblech mit Diamant

Karat im Edelmetall- und Schmuckbereich: Eine wichtige Messgröße

Geschrieben von: albrechtgold

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Lesezeit 6 min

In diesem Beitrag beleuchten wir die Messgröße Karat und ihre Bedeutung für die Schmuckherstellung. Dabei erfährst du, was die Einheit über den Goldgehalt von Schmuckstücken aussagt und wie das Gewicht von Edelsteinen damit angegeben wird. 

1. Karat ist nicht gleich Karat

Diese Aussage mag auf den ersten Blick verwirrend erscheinen, doch wenn wir uns die Einheit Karat näher anschauen, stellen wir fest, dass sie zwei völlig unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Auf der einen Seite gibt es das metrische Karat, mit dem das Gewicht von Diamanten, Rubinen, Saphiren und anderen wertvollen Edelsteinen angegeben wird. Doch Karat hat auch eine zweite, ebenso wichtige Bedeutung, die uns häufig bei Goldschmuck begegnet. In diesem Kontext bezieht sich Karat nicht auf das Gewicht, sondern auf die Reinheit – genauer gesagt, den Feingehalt einer Legierung. Eine Legierung ist eine Mischung verschiedener Metalle, und im Falle von Gold legt der Karatwert fest, wie viel reines Gold im Verhältnis zu anderen Metallen, wie Silber oder Kupfer, in einem Schmuckstück enthalten ist.


Trotz dieser völlig unterschiedlichen Bedeutungen haben beide Einheiten eines gemeinsam: Sie stehen beide im direkten Zusammenhang mit dem Wert und dem Preis eines Schmuckstücks. Bei der Bewertung von Diamanten spielt das Gewicht eine entscheidende Rolle und bestimmt neben anderen Parametern den Preis. Bei Goldschmuck ist der Feingehalt eine Kenngröße, die für die Beurteilung des Werts von großer Relevanz ist. Daher ist es sowohl für Schmuckhersteller als auch für Käufer und Interessenten extrem wichtig, die Bedeutung dieser Einheit zu kennen. In den folgenden Kapiteln schauen wir uns die beiden Facetten des Karats genauer an. 

Digitale Feinwaage mit einem geschliffenen Diamanten
Gebürsteter Goldring mit einem 18K Echtheitsstempel im inneren

2. Das Karat und der Feingehalt von Goldschmuck

Das Karat ist eine historische Maßeinheit mit der der Goldgehalt eines Schmuckstücks, auch Feingehalt genannt, angegeben wird. Schmuckstücke werden nicht aus reinem Gold hergestellt, da dieses  zu weich ist und den Belastungen im Alltag nicht standhält. Um das Gold härter und beständiger zu machen, wird es legiert, indem andere Metalle wie Silber und Kupfer hinzugefügt werden. Die Gewichtsanteile der einzelnen Metalle können variieren, daher gibt es verschiedene Legierungen mit unterschiedlichen Feingehalten. Der Anteil des reinen Goldes kann bei einem Schmuckstück von 33,3 % bis 95,8% oder mehr reichen und den Preis maßgeblich beeinflussen. Da der Feingehalt nicht von außen ersichtlich ist, wird er üblicherweise auf dem Schmuckstück angegeben. So sind der Wert und die Qualität eines Schmuckstücks ohne großes Fachwissen schnell erfassbar. 


Eine weltweit verbreitete Methode zur Angabe des Feingehalts ist die Verwendung der Einheit Karat. Ein Karat entspricht dabei einem Anteil von 1/24 einer Legierung. Ein 24 Gramm schweres Schmuckstück mit einem Feingehalt von einem Karat würde also genau ein Gramm reines Gold enthalten. Tatsächlich beginnen die handelsüblichen Legierungen jedoch erst bei 8 Karat, während der maximal mögliche Wert bei 24 Karat liegt. Hier sind einige Beispiele für die gängigsten Legierungen:

  • 8 Karat = 8/24 = 0,333 = 33,3 % Feingehalt
  • 9 Karat = 9/24 = 0,375 = 37,5 % Feingehalt
  • 14 Karat = 14/24 = 0,583 = 58,3 % Feingehalt
  • 18 Karat= 18/24 = 0,750 = 75,0 % Feingehalt
  • 22 Karat= 22/24 = 0,916 = 91,6 % Feingehalt
  • 23 Karat= 23/24 = 0,958 = 95,8 % Feingehalt
  • 24 Karat= 24/24 = 0,999 = 99,9 % Feingehalt

In Deutschland darf Goldschmuck nur als solcher verkauft werden, wenn er einen Feingehalt von mindestens 9 Karat aufweist. Eine sehr beliebte Legierung ist 14-karätiges Gold, da es eine hervorragende Kombination aus Qualität, Haltbarkeit und Preis bietet. Ebenfalls weit verbreitet ist die Legierung mit 18 Karat Feingehalt, die eine hochwertige Alternative zu 14 Karat darstellt, jedoch rund 30 Prozent teurer ist.

3. Gibt es noch andere Feingehaltsangaben als das Karat?

Neben dem Karat gibt es noch weitere Methoden, um den Feingehalt von Gold anzugeben. Eine davon ist die Angabe in Prozent. Diese Art der Feingehaltsangabe haben wir bereits im vorherigen Absatz kennengelernt. Sie zeigt an, wie viel Prozent reines Gold in der Legierung enthalten sind. Die Prozentangabe hat den Vorteil, dass man sich leicht vorstellen kann, ob eine Legierung viel oder wenig Gold enthält. Im Alltag begegnen uns solche Prozentsätze häufig und daher können wir gut damit umgehen. 


Eine andere Methode ist die Angabe des Feingehalts in Tausendstelteilen. Diese Methode ähnelt stark der Prozentangabe und zeigt an, wie viele Teile von 1000 aus reinem Gold bestehen. Zum Beispiel wird eine Legierung mit einem Feingehalt von 75 % als “750er” Gold bezeichnet - das bedeutet, dass 750 Teile dieser Legierung aus reinem Gold bestehen und somit nur 250 Teile andere Metalle enthalten. Es handelt sich hierbei letztendlich um dieselbe Art der Angabe wie bei der Verwendung von Prozenten, lediglich das Komma wird um eine Stelle verschoben.


Die Angabe in Tausendstelteilen ist  in Deutschland besonders wichtig, da Schmuck hier oft mit dieser Form der Angabe gekennzeichnet wird. Deshalb sieht man in Deutschland häufig Bezeichnungen wie "333er", “585er” oder “750er” Gold für den Feingehalt eines Schmuckstücks oder eines anderen goldhaltigen Gegenstandes. Auch beim Silberschmuck spricht man von 925er Silber, weil der Schmuck zu 92,5 % aus Silber und zu 7,5 % aus anderen Metallen besteht. 

4. Praktische Umrechnungstabelle

Karat Tausendstelteile Prozent
8 K Gold 333 33,3 %
9K  Gold 375 37,5 %
12 K Gold 500 50,0 %
14 K Gold 585 58,5 %
18 K Gold 750 75,0 %
22 K Gold 917 91,7 %
23 K Gold 950 95,0 %
24 K  Gold 999 99,9 %

5. Wie kommt die Feingehaltsangabe auf das Schmuckstück?

Um den Feingehalt auf einem Schmuckstück zu kennzeichnen, wird ein spezieller Stempelabdruck auf dem darauf angebracht. Dieser Vorgang wird als Punzieren bezeichnet und erfordert die Verwendung von entsprechenden Werkzeugen, auch Punzen genannt. 


Eine Punze ist ein länglicher Stab mit einem flachen Ende sowie einer kleinen Erhebung am anderen Ende. Die Erhebung enthält den entsprechenden Text (z.B. "750"). Mithilfe eines Hammers kann diese Erhebung in die weichere Goldlegierung eingeschlagen werden und hinterlässt eine kleine Vertiefung. Das Prinzip des Punzierens ähnelt dem eines Stempels: Durch das Einschlagen der Erhebung entsteht eine dauerhafte Markierung auf dem Schmuckstück, welche den genauen Feingehalt angibt. Diese Markierung ist für jeden sichtbar und ermöglicht es Kunden sowie Experten sofort zu erkennen, um welches Material es sich handelt. 


Neben geraden Punzen gibt es für schlecht erreichbare Bereiche auch geschwungene Punzen. Sie haben eine leicht gebogene Form, sodass man mit ihnen an schlechter erreichbare Stellen kommt - z.B. wenn man einen Ring von innen stempeln möchte. Neben dem Feingehalt können auch herstellereigene Logos oder Wappen mittels dieser Technik eingestempelt werden. Dadurch erhalten Schmuckstücke neben der Kennzeichnung des Feingehalts auch ein individuelles Wiedererkennungsmerkmal des Herstellers.

6. Gewicht von Edelsteinen - Wie wird es gemessen?

Eine andere Maßeinheit ist das metrische Karat, das üblicherweise zur Angabe des Gewichts von Edelsteinen verwendet wird. Ein metrisches Karat entspricht genau 0,2 Gramm bzw. 200 Milligramm. Diese Größe basiert darauf, dass früher die Samen des Johannisbrotbaums als Referenzgewichte genutzt wurden, die ungefähr 0,2 Gramm wogen. Die heutige Bezeichnung “Karat” leitet sich von der lateinischen Bezeichnung des Johannisbrotbaums (Ceratonia siliqua) ab. 


Das Gewicht eines Edelsteins wird mit einer präzisen und geeichten Feinwaage gemessen und auf den Milligramm genau bestimmt. Anschließend kann das Gewicht entweder in Milligramm angegeben oder in Karat umgerechnet werden, indem man es durch 200 Milligramm teilt. 


Nur anhand des der Gewichtsangabe lassen sich Wert und Qualität eines Edelsteins allerdings nicht bestimmen. Weitere Faktoren wie Farbe, Reinheit und Schliff spielen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Bewertung des Gesamtwerts eines Diamanten oder anderen Edelsteins. Beim Kauf von Schmuck mit Steinen ist es daher ratsam, sowohl die Karat-Angabe als auch die anderen Qualitätsmerkmale zu prüfen. Je größer das Gewicht eines Steins ist und je besser seine Qualität in Bezug auf Farbe, Reinheit und Schliff, desto wertvoller ist er.

Geschliffene Diamanten in verschiedenen Größen und Farben

7. Zusammenfassung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Karat eine wichtige Maßeinheit ist, um den Feingehalt von Goldschmuck und das Gewicht von Edelsteinen anzugeben. Beim Goldschmuck gibt der Wert Auskunft über den Anteil an reinem Gold in einer Legierung, während er bei Edelsteinen das Gewicht beschreibt. 


Sowohl für Schmuckhersteller als auch für Käufer ist das Wissen über die Angabe des Feingehalts und des Edelsteingewichts von essenzieller Bedeutung, da diese Größen bei jedem Kauf zu prüfen sind. Kennt man sich mit den Einheiten aus, bieten sie eine schnelle Orientierungshilfe, um den Wert eines Schmuckstücjks einzuschätzen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Angabe in Karat allein nicht die Qualität eines Schmuckstücks bestimmt. Beim Edelstein sind es weitere Faktoren wie Schliff, Farbe und Reinheit, die ebenfalls eine entscheidende Rolle spielen. Beim Goldschmuck bestimmt neben dem Feingehalt auch auf die Komplexität und die Art der Verarbeitung den Wert des Schmuckstücks. 

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